Arista und Internet-scale Routing? Wir haben die R-Serie auf den Prüfstand gestellt.

Arista Networks bringt mit der R-Serie Schwung und Verunsicherung in den Routing-Markt

Es ist kein Geheimnis, dass Arista den Fokus auf Datacenter-Switching gesetzt hat und damit im Wettbewerb klar zuzuordnen war. Mit dem Release der 7500R-Baureihe im März 2016 hat sich das allerdings geändert, denn damit nimmt Arista nun den Routing-Markt ins Visier. Denn durch die aktuellen technologischen Entwicklungen im Datacenter kommt auch Arista nicht umher, eigene Routing Funktionalitäten und somit neue Möglichkeiten für Rechenzentren zu bieten. Doch die Anforderungen an die Entwicklung eines stabilen und skalierbaren Routing-Codes sind immens. So liegt es auf der Hand, dass im Markt eine gewisse Unsicherheit darüber herrscht, ob Aristas Routing-Plattform bereits Marktreife besitzt.

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, haben wir als unabhängiger Dienstleister die Routing-Funktionalität der R-Serie in unserem XT3Lab untersucht. Basierend auf den neutralen Testergebnissen können wir unsere Kunden nun kompetent beraten und sicherstellen, dass eine rationale Investitionsentscheidung getroffen werden kann.

Die Arista R-Serie – “R” steht für Routing!

Aristas R-Serie besteht aus den Baureihen 7020R, 7280R und 7500R Baureihen, wobei nur die 7280R (Universal Spine) und 7500R (Universal Leaf) eine vollständige Kopie des Internet-Routing-Tables aufnehmen können. Dies wird durch Aristas FlexRoute Engine ermöglicht, die den verbauten Jericho Chipsatz von Broadcom dazu befähigt den vollen Internet-Route-Table verarbeiten zu können. Laut Arista ist zudem ausreichend Kapazität für das Wachstum des Routing Table vorhanden, wodurch ein mehrjähriger Investitionsschutzt bestehe. Die 7280R-Baureihe gibt es in verschiedenen Ausführungen; sie unterstützt bis zu 60 x 100GbE Ports bei nur 2 Höheneinheiten im Rack.

Mit den neuen 7500R2-Line-Cards für die 7500R-Serie und dem neuen 7280R2-Chassis wurde im vergangenen Jahr weiter optimiert und die Skalierbarkeit durch den Einsatz von Broadcoms Jericho+ Chipsatz weiter erhöht. Sowohl die 7280R- als auch die 7500R-Serie bieten durch ihre enorme 100G-Ethernet-Portdichte und der umfangreichen Layer2- und Layer3-Funktionalität (z.B.: OSPF, IS-IS, BGP oder BFD) viel Flexibilität.

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Warum sind Interoperabilitäts- und Feature-Tests bedeutsam?

Die meisten Netze werden auch in Zukunft mit Hardware verschiedenster Hersteller durchmischt sein, wodurch eine Interoperabilität der Systeme unerlässlich ist. Aufgrund der Komplexität ist es unabdingbar, entsprechende Interoperabilitäts- und Feature-Tests durchzuführen. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass Systeme erfolgreich in ein Netz integriert und alle in der Zukunft benötigten Funktionen verwendet werden können.

XT³Lab – unsere Multi-Vendor-Umgebung

Die Durchführung solcher Tests ist aufwendig und teuer, da neben der Hardware zur Netzsimulation auch entsprechend umfangreiches Know-how eine Rolle spielt.

Mit unserem „Xantaro Technology, Testing & Training Lab“ – kurz XT³Lab – verfügen wir in Frankfurt über eine einzigartige Test-, Entwicklungs- und Schulungsumgebung. Ausgestattet mit den neusten Technologien unserer Partner bietet es die optimale Infrastruktur zur Simulation komplexer Netzwerkarchitekturen und Dienste, für Leistungsmessungen und Interoperabilitätstests, für die Entwicklung neuer Applikationen oder zur Aus- und Weiterbildung.

Prüfstand: Fokus auf Service-Provider-Einsatz

Unser erstes Augenmerk bei der Untersuchung lag auf der Verifizierung der einzelnen Features des Extensible Operating Systems (EOS) – Aristas modulares Betriebssystem – mit Hilfe der 7280R Baugruppe. Dabei haben wir uns auf Szenarien konzentriert, die vor allem für Service-Provider von Interesse sind. Dazu gehört auch die grundlegende Untersuchung der Funktionalität von IS-IS, OSPF, BGP, MPLS, QoS, Firewall, Multicast oder dem Management-Zugriff.

Zudem haben wir auch die Skalierbarkeit des Routing- und Switching-Tables analysiert. Hier kam unsere IXIA-Hardware mit verschiedenen Testprofilen zum Einsatz, um Präfixe und IP-Datenverkehr zu erzeugen. Auf diese Weise konnten wir die Konvergenz zwischen Control- und Data-Plane mit 700.000 generierten IPv4-Präfixen prüfen.

Die Interoperabilität wurde im Zusammenspiel mit Cisco IOS, Cisco IOS-XR, Junipers JUNOS und Nokia SR-OS untersucht. Es wurden die grundlegenden Routing-Funktionen bei OSPF, ISIS und BGP betrachtet, wobei folgende Routing-Plattformen zum Einsatz kamen:

  • Arista 7280 SR
  • Nokia 7750 SR
  • Juniper MX480
  • Cisco 7606
  • Cisco IOS XR VM

Bestanden: Die Arista R-Serie gewährleistet Routing-Funktionalität

Die Ergebnisse unserer Untersuchung bescheinigen Aristas EOS die Routing-Funktionalität und zeigen, dass R in der Tat für Routing steht. So ist beispielsweise die in den 7280R- und 7500R-Baugruppen integrierte FlexRoute-Engine in der Lage die aktuelle Internet Routing Table (Stand 2018) zu verarbeiten, wobei die Prozess-Last gleichmäßig über die verfügbaren Ressourcen verteilt wird.

Von Beginn an wurde Aristas Betriebssystem EOS mit einer Multi-Prozess-State-Sharing-Architektur entwickelt, die von allen Arista-Produkten gleichermaßen genutzt wird. Es existiert daher nur eine gemeinsame Code-Basis und Binary-Image für alle Arista-Produkte, die stetig weiterentwickelt wird. Ein weiterer Vorteil gegenüber Mitbewerbern ist, dass keine Altlasten im Routing-Code enthalten sind.

Arista_EOS_Architecture

Aristas EOS Architektur

In Sachen Programmierbarkeit und Erweiterbarkeit liefert Arista EOS enormes Potential für aktuelle Entwicklungen. So wird zum Beispiel von Hause aus eine JSON-basierte API (eAPI) bereitgestellt oder natives On-Box-Scripting in Go und Python ermöglicht.

Preislich attraktive 100G Portdichte

Aufgrund der attraktiven Preissituation für 100G Portdichte im Vergleich zur Konkurrenz ist Aristas 7280R und 7500R Serie von besonderem Interesse für unsere Kunden. Hier ist es jedoch wichtig zu prüfen, welche Routing-Funktionalität aktuell und in naher Zukunft benötigt wird, da nicht alle Features von Arista implementiert wurden. So gibt es Funktionen, die noch nicht unterstützt werden oder gar auf keiner offiziellen Roadmap zu finden sind.

Die aus den durchgeführten Interoperabilitäts- und Feature-Test gewonnenen Erkenntnisse nutzen wir an dieser Stelle, um unsere Kunden kompetent zu beraten. Gerne unterstützen wir Sie bei der Automatisierung Ihres Netzbetriebes und Anbindung an Ihre Systeme.

Weitere Infos zu unserem Partner Arista finden Sie unter www.arista.com.

 


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28/03/2018

Tobias Heister

Tobias Heister

Xantaro Deutschland GmbH
Solutions Architect
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