Der Wandel im Netzbetrieb – warum moderne PON-Infrastrukturen neue Betriebsmodelle brauchen

Glasfaser rollt – und mit ihr wächst die Infrastruktur vieler Netzbetreiber. Doch mit dem Netzausbau steigen nicht nur Bandbreiten und Anschlüsse, sondern auch die Anforderungen an Betrieb, Überwachung und Weiterentwicklung der zugrundeliegenden Systeme.  Was in kleinen Setups noch überschaubar wirkt, kann in wachsenden PON-Umgebungen rasch zur echten operativen Herausforderung werden.

Klassische Betriebsmodelle stoßen an Grenzen

Viele Betreiber managen ihre Netze heute noch mit einer Vielzahl isolierter Tools, manuell gepflegter Prozesse und dezentraler Betriebsteams. Mit zunehmender Netztiefe und Komplexität führt dieses Modell zu wachsender Fehleranfälligkeit, höherem Personalaufwand und steigenden Betriebskosten.

Die Einführung einer Managementplattform wie Nokia Altiplano bringt eine enorme Funktionsvielfalt mit sich, gleichzeitig jedoch auch eine hohe operative Last. Allein die initiale Inbetriebnahme ist ein mehrstufiger Prozess mit zahlreichen technischen Abhängigkeiten. Altiplano funktioniert dabei nicht auf Knopfdruck, sondern ist eine Plattform mit einem komplexen Entscheidungsbaum, das Architektur, Servicekonzepte, Integrationen, Schnittstellen und Berechtigungsmodelle gleichermaßen umfasst. Viele dieser Entscheidungen lassen sich später nicht ohne Weiteres rückgängig machen und erfordern Fachwissen, das am Markt nur begrenzt verfügbar ist.

"Altiplano entfaltet sein volles Potenzial durch die Kombination modernster Kubernetes-Technologie und unserem fundierten Know-how – für anspruchsvolle Anforderungen, die passgenau und zuverlässig umgesetzt werden.— Timm Preuß, Lead Consultant, Network Applications, Xantaro

Ein Blick gilt jedoch auch der Infrastruktur. Für einen stabilen und skalierbaren Betrieb empfiehlt Nokia den Einsatz eines verteilten Container-Clusters nach dem Vorbild von Kubernetes zu nutzen, ein Setup, das selbst erfahrene IT-Teams vor Herausforderungen stellt.  Aspekte wie hochverfügbare Clusterbildung, Monitoring, Security Hardening, zuverlässige Backup-Strategien und automatisierte Self-Healing-Mechanismen setzen fundiertes Know-how in moderner Plattformarchitektur voraus. Selbst regelmäßige Softwareupdates von Altiplano sind kein Selbstläufer, sondern müssen sorgfältig geplant, getestet und kontrolliert ausgerollt werden, um die Stabilität des laufenden Betriebs nicht zu gefährden.

In den kommenden Jahren kann davon ausgegangen werden, dass der Fachkräftemangel weiter zunimmt – unter anderem aufgrund altersbedingter Abgänge erfahrener Spezialisten. Gleichzeitig sind qualifizierte neue Profile schwer zu finden. Der Anspruch aber bleibt unverändert: Die Netze müssen rund um die Uhr betreut, abgesichert und kontinuierlich weiterentwickelt werden – zuverlässig, sicher und wirtschaftlich.

Altiplano als zentrale Plattform für moderne PON-Architekturen

Mit  Altiplano steht Netzbetreibern eine moderne SDAN-Plattform (Software Defined Access Network) zur Verfügung, die speziell für den Betrieb, die Automatisierung und das Management von PON-Netzen der nächsten Generation entwickelt wurde. Altiplano ersetzt die bisherige Management-Lösung AMS (Access Management System) von Nokia, die vor allem für die Verwaltung klassischer ISAM-Plattformen ausgelegt war. Während AMS noch stark systemnah und funktional begrenzt war, setzt Altiplano vollständig auf ein serviceorientiertes, API-basiertes und Cloud-natives Architekturmodell.

Die Zukunft liegt dabei klar bei LightSpan-OLT-Systemen und deren vollständiger Integration in  Altiplano . Damit unterstützt die Plattform nicht nur neue Technologien wie XGS-PON oder 25G-PON, sondern legt auch die Grundlage für Automatisierung, Closed-Loop-Steuerung, rollenbasierte Zugriffskonzepte und KI-gestützte Optimierung – Dinge, die mit AMS so nicht realisierbar waren.

Altiplano ist dabei keine GUI-basierte Management-Oberfläche im klassischen Sinne, sondern eine zentrale Steuerungs- und Orchestrierungsplattform, die tief in das Netz eingreift und es aktiv regelt.

Dazu gehören:

  • automatisierte Servicebereitstellung (Zero-Touch),
  • intelligente Netzüberwachung,
  • dynamisches Bandbreitenmanagement,
  • API-basierte OSS/BSS-Integration
  • sowie zentrale Konfigurations-, Alarm- und Benutzerverwaltung

Mit KI und digital Twins zum proaktiven Netzmanagement

Mit der neuen Architektur kommen auch neue Möglichkeiten:  Altiplano ist darauf ausgerichtet das volle Potenzial von Künstlicher Intelligenz (KI) zukünftig zu nutzen, um operative Entscheidungen zu unterstützen und Netze intelligent zu steuern. Die Plattform erkennt Netzanomalien, prognostiziert Trends, identifiziert Ausreißer im Datenverkehr und setzt auf intelligente Schwellenwertlogiken, um nicht mehr starr, sondern kontextbasiert zu alarmieren. Netzbetreiber profitieren zudem von einer kontinuierlichen Analyse der Netzwerkauslastung, die frühzeitig auf Engpässe hinweist. Mithilfe eines digitalen Zwillings lassen sich Netzszenarien simulieren, Kapazitäten planen und Bandbreiten präzise managen – lange bevor es im Live-Netz zu kritischen Zuständen kommt.

Plattformen wie Altiplano bieten Lösungen – aber keine Entlastung per se 

Die Erfahrung zeigt deutlich, dass Altiplano keine einfache Lösung von der Stange ist, sondern eine Infrastruktur braucht, die stabil läuft, mitwächst und den täglichen Betrieb verlässlich trägt.

"Wir haben Altiplano zunächst selbst betrieben – aber schnell gemerkt, dass uns für Setup, Betrieb und Updates schlicht das Personal fehlt. Mit dem Managed Service haben wir eine stabile Lösung, die intern entlastet und jederzeit skalierbar ist.“ — Netzwerkleiter eines regionalen Glasfaserbetreibers.

Nokia empfiehlt hierzu ausdrücklich ein Kubernetes-basiertes, verteiltes Clusterde-sign – inklusive Management von Container-Workloads, Redundanzmechanismen, Ressourcenüberwachung und Sicherheitskontrollen. All das erfordert tiefgehendes Fachwissen, das über klassisches Netzwerkverständnis deutlich hinausgeht.

 

Selbst einzelne Softwareupdates werden zur operativen Herausforderung: Planung, Test, Validierung, Rollback-Optionen und enge Wartungsfenster sind notwendig, um Ausfallzeiten zu vermeiden. Altiplano bietet keine Einfachheit per se – sondern eine hochfunktionale Plattform, die nur mit Erfahrung, Struktur und Dedikation ihr volles Potenzial entfaltet.

Warum klassische Betriebsmodelle nicht mehr ausreichen

So groß das Potenzial von Altiplano auch ist, ebenso deutlich zeigen sich die Herausforderungen im täglichen Betrieb. Die technische Komplexität, der personelle Aufwand und die zunehmende operative Tiefe stellen viele Unternehmen vor echte Hürden.

In einer Umgebung, in der hochverfügbare Infrastrukturen, automatisierte Servicebereitstellung und kontinuierliche Weiterentwicklung erwartet werden, reicht es nicht mehr aus, Plattformen lediglich zu beschaffen. Sie müssen aktiv betrieben, gesichert, überwacht, gewartet und im Lifecycle strategisch geführt werden.  Der Betrieb selbst wird damit zu einem zentralen Bestandteil des Produkts, mit festen Verantwortlichkeiten, definierten Service Levels und klaren Schnittstellen.

Managed Services neu gedacht: Altiplano mit Xantaro

Genau an diesem Punkt setzt das Modell Managed Altiplano an. Es kombiniert die Leistungsfähigkeit von Nokia Altiplano mit einer vollständig betreuten Betriebsplattform, die on-premises beim Kunden bereitgestellt, aber von Xantaro als Managed Service geführt wird. Für den Kunden bedeutet das volle Kontrolle über die eigene PON-Infrastruktur, ohne sich im Alltag mit der technischen Tiefe und den operativen Details belasten zu müssen.

"Wir verdienen unsere Brötchen mit dem Glasfasernetz. Daher können wir es uns allein aus Compliancegründen nicht leisten, die Management-Plattform außerhalb unseres Netzes – geschweige denn in der Cloud – zu platzieren. Wir begrüßen den Schritt von Xantaro, dies als Private-Cloud-Kubernetes-Lösung on-prem beim Kunden bereitzustellen."  Netzwerkverantwortlicher eines städtischen Telekommunikationsanbieters

Xantaro übernimmt den Aufbau und das Lifecycle-Management der zugrunde liegenden Infrastruktur (Server, Netzwerk, VPN, Cluster) ebenso wie die Pflege, Wartung und Weiterentwicklung der Plattform selbst. Ein jährliches Major-Release ist im Basismodell enthalten, weitere Services – etwa 24/7-Support, Incident Management oder Netzwerkbetrieb können modular ergänzt werden.

Infografik-Managed-Altiplano

So entsteht ein Betriebsmodell, das nicht nur technologisch skaliert, sondern auch organisatorisch entlastet. Die technische Komplexität liegt beim Spezialisten, während die Kontrolle vollständig beim Kunden bleibt.

"Viele Betreiber unterschätzen, wie stark sich Netzbetrieb und Plattformbetrieb inzwischen auseinanderentwickeln. Mit Altiplano und unserem Managed-Service-Modell helfen wir Kunden, beides sauber zu trennen – und damit ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern." Patric Leisten, Head of Portfolio & Product Management, Xantaro 

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08/09/2025

Patric Leisten

Patric Leisten

Xantaro Deutschland GmbH
Head of Portfolio & Product Management
Thema
Hersteller

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